Wenn Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen und bisherige Untersuchungs- und Behandlungsmethoden nicht zum Erfolg führten, neigen die Beschwerden zur Chronifizierung. Für Patienten und Therapeuten ist diese therapieresistente Situation oft frustrierend, denn man hat schon die unterschiedlichsten, medizinischen Möglichkeiten versucht. In solchen, sogenannten „therapieresistenten Fällen“ besteht häufig ein Trauma. Denn während die eigentliche Verletzung (Narbe, Stoß oder Schlag, Operation, Entzündung, Vergiftung) bereits abgeheilt ist, besteht immer noch eine im Zentralnervensystem (ZNS) gespeicherte Erinnerung daran.
Was sind Körpererinnerungen?
Nicht nur die Psyche, sondern auch der Körper kann Erinnerungen an erlebte Verletzungen, Unfälle oder Operationen aufbauen. Und häufig gehen diese Bereiche ineinander über. Denn die Biologie trennt nicht zwischen Körper und Geist.
Schmerzerinnerung
Eine solche, neurologisch gespeicherte Schmerzerinnerung, könnte man auch als Verletzungsmuster bezeichnen, das durch die Belastung der ursächlichen Region beständig aktiviert wird. Wir kennen dieses Phänomen aus dem Leistungssport, wenn z.B. Fußballspieler oder Skifahrer trotz optimaler, medizinischer Betreuung und nur leichter Belastungen im Training, immer wieder die gleichen Verletzungen durchleben.
Verletzungsmuster löschen
Aber es gibt eine gute Nachricht, denn ein solches Verletzungsmuster und der damit verbundene, chronische Schmerz oder die Belastungseinschränkung, lässt sich löschen. Diese Behandlungstechnik wird „Injury-Recall-Technik“ (IRT) genannt und stellt eine komplexe und zeitintensive, aber schmerzfreie Behandlung dar. Der Behandlungserfolg stellt sich nach mehreren Tagen, manchmal aber auch spontan ein. Viele Patienten nehmen die Verbesserung ihrer gesundheitlichen Situation wie eine „Befreiung“ war.
Ob nun Schmerzerinnerung, Verletzungsmuster, Trauma oder Störherd, die Begriffe beschreiben letztendlich das Gleiche: eine strukturell und neurologisch auffällige Körperzone, die chronifizierte Beschwerden in gleicher Region oder fernen Körperregionen verursachen kann.